Guddy-Kopf   goldyarchiv.de


In diesem Archiv sammeln wir in digitaler Form alle Zeitschriften, Rundbriefe und andere Unterlagen, die die Entwicklung und die Aktivitäten der Guttempler-Jugend beschreiben helfen. Wir danken dem Archiv der Jugendbewegung auf Burg Ludwigstein (AdJb) für die Unterstützung.
 
Erstausgabe der Zeitschrift 'plus' Als Nachfolgerin der Zeitschrift "Leuchtfeuer" kommt 1971 erstmals "plus" heraus, die sich als "Jugendschrift gegen Rauschmittel" an ein junges Publikum wendet. Die Schriftleitung übernimmt zunächst Herbert Ziegler, der ab dem dritten Heft durch Herbert E. Walker abgelöst wird. Ständige Mitarbeiter sind in der Anfangszeit Jürgen Ehlerding, Rolf Hüllinghorst, Hans-Günter Schmidt und andere, ein Personenkreis, aus dem in der späteren Zeit wichtige Funktionsträger bei den Guttemplern oder in der Arbeit zur Abwendung von Alkohol- und Suchtmittelproblemen hervorgehen. Ab Heft 3/1972 arbeitet Dirk Jung am Heft mit. Er übernimmt die Schriftleitung ab Heft 4/1973 und richtet die Themen-Palette der Artikel auch an zeitbedingten Interessen Gleichaltriger aus, ohne das große Thema Suchtmittel aus den Augen zu verlieren. Als ständiges Redaktionsmitglied kommt ab Heft 4/73 Sayeed Klewitz hinzu. Neue Mitarbeiter lösen die alten ab, die Papierfarbe wechselt, man gibt sich in der Folgezeit bis 1988 immer wieder ein neues Gesicht und greift laufend aktuelle Fragestellungen auf, zum Beispiel in der Zeit der großen Friedensdemonstrationen. Soweit wir wissen, erschien "plus" bis Heft 3/88. Wir nehmen folglich an, alle erschienenen Hefte digitalisiert in unserem Archiv zu besitzen, zum Teil in einem bedauerlichen, aber immer noch gut lesbaren Zustand. – Die "plus"-Redaktion übernehmen nach Dirk Jung ab Heft 3/1976 Frank Lindemann, ab Heft 3/4 1980 Sabine Bönkemeyer, ab Heft 1/2 1981 Carl Warkuß et al., ab 1/2 1985 Jens Jacobsen und ab 1/1988 Volker Klahn, soweit uns bekannt ist. Ab Mitte der 1980er Jahre behandelt man in dieser "Jugendzeitschrift gegen Suchtmittel" (später "Zeitschrift für drogenfreie Jugendkultur") neben Themen zur Alkohol- und Drogenpolitik (z.B. Alkoholreklame) ausführlich auch Themen zu Frieden und Abrüstung, zu gewaltfreiem Leben, Sexualität, Apartheid, Umweltschutz und Entwicklungshilfe. In diesem Zusammenhang werden in "plus" die beiden wichtigen Initiativen "FORUT" und "Alkoholfreie Selbsthilfe" (heute: "Aktive Suchthilfe") vorgestellt, die bis in die heutige Zeit tätig sind. (ossi)
 
>> Hier geht es weiter zum "plus"-Archiv (Stand: 23.10.2023).

 
Hedwig Heinrich 1912 Auf der Guttempler-Jahrestagung im Sommer 1918 in Berlin wählt man Hedwig Heinrich zur Leiterin des Guttempler-Jugendwerks (das damals Kinder und Jugendliche umfasst). Als sich ein Jahr später die Kinder- und Jugendgruppen trennen, da den Jugendgruppen eine größere Unabhängigkeit vom Erwachsenenwerk zugestanden wird, wählt das über 9.000 Guttempler-Jugendliche umfassende Jugendwerk sie zu seiner Vorsitzenden. Ihr Dienstherr, die Hamburger Oberschulbehörde, zeigt sich generös und beurlaubt die junge Pädagogin für diese Aufgabe unter Fortzahlung der Bezüge. – Als "Großwart der Wehrlogen" (d. i. Vorsitzende der Guttempler-Jugend) verantwortet Hedwig Heinrich in den Jahren 1918 bis 1921 Jugendtage mit über 2.000 Teilnehmern. 1919 erscheint von ihr die Broschüre "Der Guttempler-Orden und seine Bräuche", die starken Einfluss auf die Guttemplerarbeit nimmt. Sie setzt sich darin mit den geistigen Grundlagen der Guttemplerarbeit und der Bedeutung der Guttemplerbräuche und -symbolik auseinander. 1921 tritt sie aus Gesundheitsgründen ihr Amt an Carl Will ab. Um nach dem Zweiten Weltkrieg die Guttemplerarbeit wiederzubeleben, hält sie im Herbst 1948 eine Ansprache bei einem "Wehrlogentreffen" (d. i. Treffen von einstigen Guttempler-Jugendlichen) in Hamburg, in der sie sowohl einen Rückblick auf die Aufbruchszeit der Guttempler-Jugend im Kontext von Jugendbewegung und Abstinenzbewegung nimmt, als auch für die Fortsetzung an der "Arbeit für die Verwirklichung einer Idee" wirbt. Dieser Vortrag ist im folgenden Artikel enthalten. (Foto: Hedwig Heinrich im Jahr 1912 als Mitglied der "Germania – Bund abstinenter Schüler", einem Teilnehmerbund des Ersten Freideutschen Jugendtages auf dem Hohen Meißner 1913, an dem sie teilnahm) (hgs)
 
>> Hier den Artikel zu Hedwig Heinrich herunterladen (Stand: 19.12.2023).
>> Hier geht es weiter zu ihrer Veröffentlichung von 1917 über die "Wehrlogenarbeit".
>> Hier geht es weiter zu ihrer Veröffentlichung von 1919 über die Guttempler-Bräuche.

 
Carl Will um 1925 Als Leiter der Guttempler-Jugend von 1928 bis 1933 hatte der Lehrer Carl Will (1884-1966) zwei politische Auseinandersetzungen durchzustehen. Die eine betraf das Engagement für das Gemeindebestimmungsrecht, mit dem man den Gemeinden das Recht zugestehen wollte, über die Anzahl der Ausschankstellen für Alkohol in ihrem Gebiet abstimmen zu dürfen. Das Alkoholgewerbe lief dagegen Sturm. Es gelang dennoch 2,35 Millionen Unterschriften für eine entsprechende Petition zusammenzubekommen und dem Reichstag zu übergeben, allerdings ohne Erfolg. Die andere Auseinandersetzung enstand durch die Forderung, die Guttempler-Jugend zu einem Teil der "proletarischen Bewegung" zu machen. Während Carl Will die Initiative für das Gemeindebestimmungsrecht unterstützte, da es als eine alkoholpolitische Maßnahme als ureigenstes Ziel der Guttempler zu verstehen war, zeigte er sich dem anderen politischen Schritt gegenüber ablehnend. Zusammen mit dem Schriftleiter der Guttemplerjugendzeitschrift "Deutsche Jugend", Theo Gläß, setzte er auf dem Jugendtag in Weißenfels 1924 eine lebhafte Aussprache zu diesem Thema in Gang. Es kam zum Zerwürfnis. Etwa ein Viertel der Guttempler-Jugend verließ den Verband. Im Mai 1926 zählte man danach noch um die 4.500 Mitglieder. Carl Will hatte die Verantwortung für die Guttemplerjugend 1921 von Hedwig Heinrich übernommen. Er gab sie 1928 an Hans Petersen ab. (ossi)
 
>> Hier den Artikel zu Carl Will herunterladen (Stand: 13.1.2024).

 
Erstausgabe der Zeitschrift 'Leuchtfeuer' von 1953 Von 1953 bis 1970 erscheint die Zeitschrift "Leuchtfeuer", zunächst als "Zeitschrift der Guttempler-Jugend", ab 1954 als "Zeitschrift für alkohol- und tabakfreies Jugendleben". In seinem Geleitwort zu dieser neuen Zeitschrift betont der "Ordenstempler" (d.i. Bundesvorsitzender des Verbands) Theo Gläß, dass die Guttempler-Jugend "niemals ein Anhängsel einer Erwachsenen-Bewegung gewesen" sei, "sondern stets ein gleichgeachteter, jugendlicher Mitkämpfer, der in Selbstverantwortung und freier eigener Gestaltung neben den Älteren focht und die Ziele eines guten und gesunden Jugendlebens suchte". Trotz der guten, das Gemeinsame betonenden Wünsche auf den Weg wird es in späteren Jahren Differenzen in den Zielsetzungen zwischen "den Älteren" (den Oldys) und der Guttempler-Jugend (den Guddys) geben. Doch davon ist 1953 noch nichts zu spüren, als mit Ingeborg Hagedorn als Schriftleiterin die "Leuchtfeuer"-Ära beginnt (s. Abb. Heft 1/1953). Man zieht mit den Oldys am gleichen Strang, nach heutigem Geschmack wohl etwas zu brav. Im damaligen "Ordensjugendrat" (d. i. Bundesjugendvorstand) wirken neben Ingeborg Hagedorn 1953 Werner Liptow, Rolf Funck, Else Gram und Jürgen Klahn mit. Ab Heft 6/7 von 1954 geht die Schriftleitung an Inge Jakisch (geb. Becker) über. Zur Gründung des Mitteleuropäischen Guttempler-Jugendrates (MEGJR) erscheint 1954 unter Beteiligung belgischer, niederländischer und schweizerischer Mitarbeiter ein besonderes Heft. Das Heft 4-6/1957 listet acht "Gaue" (d. s. Bezirke) der damaligen Guttempler-Jugend auf: Schleswig-Holstein, Hamburg, Stade-Lüneburg, Bremen, Süd-Niedersachsen, Teutoburg, Rhein-Ruhr und Hessen. Im Sommer 1957 übernimmt Günter Rudeck das Amt des Bundesjugendvorsitzenden von Werner Liptow. Kurt Brosius erhält 1957 die Schriftleitung von "Leuchtfeuer", gefolgt 1958 von Jürgen Klahn, 1960 von Dieter Bönkemeyer und 1966 von Herbert Ziegler. 1964 wird Jürgen Ehlerding Bundesjugendvorsitzender, ab 1969 leitet Rolf Hüllinghorst die Guttempler-Jugend. Den Jahresbericht für 1970 beginnt er mit den Worten "Das Jahr 1970 war für die jungen Guttempler ein Jahr des Übergangs, fast schon ein Jahr des Neubeginns!". Er drückt die Erwartung aus, "dass die Guttempler-Jugend zu neuem Leben erwachen wird". Die "Leuchtfeuer"-Zeit ist 1970 vorbei. Es beginnt nun die Zeit von "plus" und bald darauf kommt Guddy, in gewisser Weise ein Symbol für den Neubeginn.

 
Gaublatt 'Die Burg' von 1950 Als typisches regionales Mitteilungsblatt ("Gaublatt") enthält die Zeitschrift "Die Burg" Einladungen, Berichte, Ankündigungen, Programmpläne für die Gruppen der Erwachsenen, als auch für die Guttempler-Jugend (Jung- und Kinderscharen) in den Verbandsdistrikten Stade-Lüneburg, Süd-Niedersachsen, Ost-Westfalen und Bremen. Da wir bisher nur in sechs Exemplare dieser Zeitschrift Einblick nehmen konnten, die zwischen dem Jahr 1950 und dem Jahr 1966 herauskamen, nehmen wir an, dass dieses der Zeitraum ist, in dem "Die Burg" erschien. Dass auf dem Titelblatt der Ausgabe vom Januar-März 1965 16. Jahrgang vermerkt steht, ist ein weiterer Beleg für das Jahr 1950 als Ersterscheinungsjahr. Zu den Zeitschriften der Guttempler-Jugend ist "Die Burg" nicht zu zählen, aber sie informiert über die Jugendarbeit in den genannten Regionen. Gleich das Heft Nr. 3/1950 dient als Mitteilungsblatt für den Jugendtag Pfingsten 1950 in Visselhövede und enthält einen Aufruf von Werner Liptow, diesen Jugendtag zu besuchen. Ein Heft von 1951 nennt zwei in Stade beheimatete Jungscharen, darunter die "Stromauf", die von dem noch viele Jahre lang für die Guttempler-Jugend tätigen Walter Westphal geleitet wird ("HT", d. i. "Hochtempler", also Leiter der (Jugend-) Gruppe). Ferner sind hier 1951 eine Jungschar in Bremerhaven, eine weitere in Visselhövede und zwei Kinderscharen in Stade verzeichnet; auf die Zeitschrift "Goden Wind" (siehe oben) wird hingewiesen. Wie sich die Guttempler-Jugend danach in dieser Region entwickelte, bleibt uns wegen der vielen fehlenden Hefte unklar. Erst Anfang 1966 werden mit den Jungscharen "Sturmgreifen", "Silbergreifen" und "Harzgreifen" und den zugehörigen Kindergruppen wieder Gruppen der Guttempler-Jugend genannt, die aber nicht im Stader Bereich, sondern im Raum Göttingen unterwegs sind. Ferner erwähnt "Die Burg" 1966 die Jungscharen "Wodan" aus Hannover und "Treu und wahr" aus Oldenburg. Die Zusendung weiterer Hefte von "Die Burg" oder die Mitteilung von Hinweisen zur Guttempler-Jugend im Bereich Stade der 1950/1960er Jahre wären uns sehr willkommen. (ossi)
 
>> Hier geht es weiter zum "Die Burg"-Archiv (Stand: 4.12.2023).

 
Charlotte Anne Gray um 1900 Charlotte Anne Gray kam 1891 als eine Art Missionarin nach Deutschland, abgesandt vom internationalen Präsidenten, um dort die Guttemplerarbeit in Schwung zu bringen. Als der Guttempler-Gedanke 1866 von den USA nach England übersprang und 1877 Skandinavien erreichte, war West- und Mitteleuropa für etliche Jahre ein weißer Fleck auf der Guttempler-Landkarte. Dass in Belgien, den Niederlanden, der Schweiz und Frankreich noch vor der Jahrhundertwende Guttempler-Gruppen gegründet wurden und sich das "zarte Pflänzchen" der Guttemplerarbeit in Deutschland in weniger als einem Jahrzehnt zu einer eindrucksvollen Organisation entwickeln konnte, ist das Verdienst dieser sprachgewandten Frau, die zuvor bereits in Antwerpen neben der Hilfe für Alkoholkranke auch Jugendarbeit leistete. Die 1892 erfolgte Gründung der ersten deutschen Kindergruppe "Senfkorn" in Flensburg ist ihr Verdienst und stellt den Ausgangspunkt für die Guttempler-Jugendarbeit dar, für die Claus Speck um 1892 als erster Verantwortlicher eingesetzt wurde, gefolgt 1897 von Friedrich Zarp und 1898 von Johannes Koopmann. Auf internationaler Ebene war in Baltimore 1871 ein erster Leiter für die Jugendarbeit der Guttempler benannt worden, Daniel Wilkins. Als Zeitschrift für diese Form der suchtpräventiven Arbeit erschien "The International Juvenile Templar". (hgs)
 
>> Hier den Artikel zu Charlotte A. Gray herunterladen (Stand: 18.12.2023).

 
Rundbrief 'Goden Wind' vom Februar 1952 Als erster überregional verteilter "Rundbrief der Deutschen Guttempler-Jugend" nach dem Zweiten Weltkrieg gilt "Goden Wind". Daneben erschienen regionale Rundbriefe ("Gaublätter"), von denen uns die "Monatsspiegel" aus Schleswig-Holstein, die "GöGuNa" aus Göttingen", "Frohes Schaffen" aus Hamburg und "Die Burg" aus Stade bekannt sind, wobei "Die Burg" nicht nur den Mitteilungen der Guttempler-Jugend diente. – Der "Goden Wind"-Rundbrief wurde in Osnabrück verfasst und hektografiert. Es heißt in "Goden Wind" Nummer 12 von 1952, dass die erste Ausgabe im Juni 1951 erschienen sei, wofür wir hier im Goldy-Archiv keine Belege haben (die Abbildung zeigt die Ausgabe vom Februar 1952). Schriftleiterin des "Goden Wind" war Ingeborg Hagedorn aus Osnabrück. Die 1949 vom damaligen "Ordensjugendwart" (d. i. Bundesjugendvorsitzender) Heinz Nobel genannte Zeitschrift "vryheit" (oder "vrijheit"?), die ebenfalls von Ingeborg Hagedorn geleitet worden sei, soll Nobels Mitteilung zufolge seit Oktober 1947 herausgekommen sein. Zu dieser Zeitschrift fanden wir leider keinerlei Belege. – In Osnabrück wird bereits am 30.12.1945 mit der "Wittekind" wieder eine erste "Jungschar" (d. i. Guttempler-Jugendgruppe) gegründet, nachdem die Guttempler-Jugend 1934 aufgelöst worden war. Die "Wittekind" ist auch eine Keimzelle der "Goden Wind". Ständiger Mitarbeiter an den Ausgaben des Rundbriefs ist, soweit man es den im Archiv vorhandenen Exemplaren entnehmen kann, Rolf Funck. Es finden sich im "Goden Wind" Beiträge von den auch späterhin sehr aktiven Guttemplerjugendlichen Werner Liptow (als "Ordensjugendwart"), Walter Westphal, Jürgen Klahn, Else Gram, Günter Rudeck, Helmut Tiedemann, Heinz Ries, Dieter Bönkemeyer, Kurt Kirchner, Inge Becker, Horst Steinmetz und anderen. Bereits im "Goden Wind" erscheinen Zeichnungen von Elsa Funck (geb. Bönkemeyer), die dann später sehr sehenswerte Illustrationen für die Guttemplerjugend-Zeitschrift "Leuchtfeuer" schafft, also derjenigen Zeitschrift, die 1953 eine gedruckte Nachfolgerin von "Goden Wind" als überregionales Mitteilungsblatt wird. 1953 ist mit und dank "Leuchtfeuer" die Zeit der Wachsmatrizen-Umdrucke bei den bundesweit veröffentlichten Zeitschriften der Guttemplerjugend vorbei, bei regionalen Rundschreiben wird diese Vervielfältigungstechnik aber weiterhin genutzt. (ossi)
 
>> Hier geht es weiter zum "Goden Wind"-Archiv (Stand: 19.10.2023).

 
Johannes Koopmann (um 1910) In den Anfangsjahren der Guttemplerarbeit war die Tätigkeit der Mitglieder ausschließlich auf die Hilfe bei Alkoholproblemen fixiert. Die vorbeugende Arbeit in Form von Kinder- und Jugendgruppenarbeit nahm erst ein Jahrzehnt nach Gründung konkrete Formen an. Zwar hatte die Guttempler-Missionarin Charlotte Gray aus England durch die Stiftung der Kindergruppe "Senfkorn" in Flensburg am 2. August 1892 den Grund hierfür gelegt, weitere Gruppen waren in Apenrade, Hadersleben, Altona, Hamburg und Berlin entstanden, doch der Aufschwung stellte sich erst mit der Wahl des Sylter Lehrers Johannes Koopmann 1898 zum Leiter für das Jugendwerk der deutschen Guttempler ein. In der Ausbildung zum Lehrer (damals Präparand genannt) hat Koopmann zeitweilig 120 Schüler (gleichzeitig) unterrichtet. Das Jugendwerk war damals in seiner Entwicklung gehemmt durch ein vierfaches Versprechen (1. Verzicht auf berauschende Getränke, 2. Verzicht auf Tabak in jeder Form, 3. Verzicht auf Spiel ums Geld. 4. Verzicht auf gemeine Reden) und durch die Abgeschlossenheit der Sitzungen. Koopmann gelang es bald, beim Weltverband der Guttempler durchzusetzen, dass der Umspruch in den Kindergruppen und der Ablauf der Zusammenkünfte stärker auf deutsche Verhältnisse abgestellt wurde. Dazu sollte bei der Aufnahme nur der Verzicht auf die berauschenden Getränke gefordert werden. 1906 konnten die ersten Jugendgruppen (Wehrlogen) für die schulentlassene Jugend gegründet werden. 1914 zählte das Jugendwerk 381 Kindergruppen mit 16.289 Jugendlichen und 5.147 erwachsenen Mitgliedern und 167 Jugendgruppen mit 4.879 Jugendlichen und 2.285 Hilfsmitgliedern, mithin eine Gesamtzahl von 548 Gruppen mit 28.600 Mitgliedern. Koopmann sah sofort die Notwendigkeit, eine Zeitschrift für die Kindergruppenarbeit zu schaffen zur Unterrichtung der Mitglieder und der erwachsenen Mitarbeiter. Am 1. Oktober 1899 erschien die erste Nummer seiner Monatsschrift "Jung Siegfried". Diese Zeitschrift gab er bis Neujahr 1920 heraus nach dem Grundsatz: "Prüfet alles, das Beste behaltet!".  (Foto: Lehrer Johannes Koopmann aus Tondern, Leiter des Jugendwerks der Guttempler seit 1898) (hgs)
 
>> Hier den Artikel zu JohannesKoopmann herunterladen (Stand: 23.12.2023).

 
Erstausgabe des Rundbriefs 'Frohes Schaffen' von 1953 Zunächst als "Arbeitsplan", ab 1954 als "Mitteilungsblatt der Deutschen Guttempler-Jugend – Gau Hamburg" wird der Rundbrief "Frohes Schaffen" von 1953 bis vermutlich 1967 für die Jung- und Kinderscharen (d. s. Jugend- und Kindergruppen) aus der Region Hamburg herausgegeben. Für diesen "Gau" (d. i. Vereinsbezirk) zeichnet anfangs Günter Rudeck als "Gauwart" verantwortlich. Helmut Tiedemann unterstützt ihn als "Hilfsgauwart" (d. i. stellvertretender Vorsitzender). Den "Pressedienst" und die Schriftleitung von "Frohes Schaffen" versieht Jürgen Peters, genannt "Adschi". Die hektografierten und gehefteten Mitteilungsblätter enthalten in den 1950er Jahren neben den Arbeitsplänen von rund einem Dutzend Hamburger Jugendgruppen und zeitweise nahezu einem weiteren Dutzend Kindergruppen auch wöchentliche Angebote zum gemeinsamen Singen, Tanzen und Sporttreiben (Tischennis, Schwimmen, Turnen, Handball). Der Hamburger Werner Liptow begleitet als "Ordensjugendwart" (d. i. Bundesjugendvorsitzender) die Tätigkeiten in den Hamburger Gruppen durch Vorträge, Lehrgänge und bis Mitte 1954 durch die Leitung der Jungschar "Elsa Brandström" als "Scharwart" (d. i. Jugendgruppenleiter). Mitte 1954 übernehmen Horst Steinmetz, Käthe Steinmetz und Dita Stechmann die Schriftleitung von "Frohes Schaffen", 1957 kommt Hans-Jürgen Jahnke hinzu, der ab dem Frühjahr 1958 zusammen mit Peter Soll die Schriftleitung erhält. Danach werden Jens Jacobs (ab 1960), Brigitte Menold (ab 1961), Egon Herold (ab Anfang 1962), Peter Matthies und Jan Jacobs (ab Sommer 1962), Manfred Hentschel (ab 1964) und Hans-Friedrich Goerke ("Fiete") (ab 1966) für "Frohes Schaffen" verantwortlich. Mitte 1956 löst Helmut Lehmann den bisherigen Gauwart Günter Rudeck ab, ihm folgen als Gauwarte 1961 Jens Jacobs, 1962 Dagmar Steinmetz, 1964 Gisela Hentschel und 1966 Hans-Friedrich Goerke. Seit 1954 erscheint "Frohes Schaffen" im DIN A5-Heftformat (s. Abb. Heft 19/1954), zuvor 1953 geheftet in DIN A4, ab 1966 gibt sich die Zeitschrift einen farbenfrohen Umschlag. Uns liegen fast alle Hefte bis Nr. 2/67 vor, spätere sind uns nicht bekannt. Der Inhalt der Hefte lässt sowohl die jeweiligen thematischen Schwerpunkte der Hamburger Guttempler-Jugend erkennen, neben der Alkohol- und Nikotinproblematik zum Beispiel die Diskussion um politische Betätigung und um die Wehrpflicht, als auch Aufschwung und Rückgang bei den Anzahlen an Gruppen. 1967 sind laut "Frohes Schaffen" Nrn. 1/67 und 2/67 nur noch drei Jugend- und vier Kindergruppen aktiv, etwa ein Viertel der Anzahl verglichen mit den 1950er Jahren. Die Auflage betrug um 1956 700 Hefte, zehn Jahre später, also 1966, sind es 320 Hefte. Hans-Friedrich Goerke schreibt ab Mitte 1971 an der neuen Zeitschrift "plus" mit. (ossi)
 
>> Hier geht es weiter zum "Frohes Schaffen"-Archiv (Stand: 03.12.2023).

 
Hans Petersen um 1930 Hans Petersen (1897-1967) hatte ein ungewöhnliches, durch politische Einflüsse mit Hochs und Tiefs versehenes Leben. Er war in Deutschland wie auch in Dänemark zu Hause. Dies wird auch daran deutlich, dass er das Deutsche Guttempler-Jugendwerk von 1928 bis 1933 und die Dänische Guttempler-Jugend von 1940 bis 1945 leitete. In den historischen Aufzeichnungen der deutschen Guttempler schreibt Theo Gläß über die Wahl von Hans Petersen zum Leiter der Guttempler-Jugend 1928: "Mit ihm traten neuere Gedanken in die Arbeit ein. Er war stärker als seine Vorgänger auf ethisch-politische Themen eingestellt: Weltfrieden, Brüderlichkeit, Menschlichkeit. Man kann sagen, dass er im Orden seiner Zeit voraus war. Was er damals vertrat, wurde erst nach dem zweiten Weltkrieg als Grundhaltung für die deutsche Guttemplerarbeit anerkannt." 1922 übernahm der in Flensburg Geborene die einklassige Schule in Tastrup bei Flensburg. Welchen Einfluss der Berufszweig des Lehrers auf die Entwicklung und das Wesen der deutschen Guttemplerarbeit hatte, hebt Hermann Blume, der Vorsitzende der deutschen Guttempler von 1899 bis 1914 und von 1916 bis 1927, in einem Jahresbericht eigens hervor, wobei er auf die Verjüngung des Mitgliederbestands und das Hinzukommen von späteren Leitungspersönlichkeiten abhebt. Das Eintreten für seine Ideale und seine Ablehnung der NS-Regierung führten im Jahr 1934 zu einer zweimaligen Versetzung von Hans Petersen an andere Schulen. Letztlich emigrierte Petersen 1936 mit seiner Familie nach Dänemark, wo er nach vielen Jahren und Mühen eine Arbeitserlaubnis als Lehrer in Aarhus erhielt, wo er auch nach Kriegsende blieb. Von Hans Petersen stammt die Schrift "Der ANDERE MENSCH", die uns aber leider hier nicht vorliegt. (hgs)
 
>> Hier den Artikel zu Hans Petersen herunterladen (Stand: 19.12.2023).

 
Gaublatt 'Monatsspiegel' von 1963 Was 1952 als Mitteilungsblatt der Jungschar "Eekboom" in Flensburg beginnt, wird später zum Mitteilungsblatt der Guttempler-Jugend im Gau Schleswig-Holstein. 1966 lässt man aus diesem Titel noch das altbacken klingende Wort "Gau" weg. Der "Monatsspiegel" (die Abbildung zeigt die Ausgabe 1/2/3 von 1963) spiegelt einen langen Abschnitt aus der Jugendarbeit im nördlichsten Bundesland wieder, die ohne eine solche monatliche regionale Aussendung in den 1950er Jahren nicht ausgekommen wäre, um Termine, Berichte, Anregungen, Einladungen in die Jung- und Kinderscharen (d. s. die Jugendgruppen der Guttempler-Jugend) zu bringen. Nachdem Anfang 1960 die Herausgabe der Zeitschrift abbricht, kann unter der Schriftleitung von Melitta Ehlerding (geb. Schoszarzek) ab Ende 1960 wieder Fahrt aufgenommen werden. Aus dem Jahr 1965 liegen uns keine Ausgaben des "Monatsspiegel" vor. Danach zeigt Hans-Jörg Hansen, der Schriftleiter ab 1966, was inzwischen auch drucktechnisch und seitens der (farbigen) Titelblattgestaltung möglich ist. Das letzte Heft kommt nach unseren Informationen Anfang 1969 mit der plakativen Aufmachung "Ihre Fahne stört" heraus. Hans-Jörg Hansen arbeitet ab 1971 bei der neuen Zeitschrift "plus" mit. – Als der "Monatsspiegel" 1952 erstmals erscheint, ist Jürgen Klahn der Gauwart Schleswig-Holsteins (d. i. der Landesvorsitzende). Eine Sonderausgabe zum 75-jährigen Bestehen der schleswig-holsteinischen Guttempler-Jugend listet seine Nachfolger auf (siehe "Monatsspiegel" Nr. 4/1967): Jürgen Ehlerding (ab 1958), Jens-Peter Hansen (ab 1962), Uwe Lensch (ab 1964) und Hans-Jörg Hansen (ab 1965). Jürgen Klahn und Jürgen Ehlerding zeichnen sich in den Zeiten ihrer Verantwortung durch viele Beiträge zum "Monatsspiegel" aus. Doch gerade in der Anfangszeit erreichen die Redaktion viele Beiträge aus den Gruppen, unter denen diejenigen von Herbert Schwede und Grete Knutzen (die spätere Grete Klahn) von der Jungschar "Eekboom" hervortreten. Grete Knutzen löst Herbert Schwede im Sommer 1954 in der Schriftleitung des "Monatsspiegels" ab. Ihr folgen Anfang 1958 Norbert Nissen, Anfang 1959 Jürgen Ehlerding, im Sommer 1959 Güde Hansen. Im Frühjahr 1962 übernehmen Manfred Giese und andere die Redaktion von Melitta Ehlerding. Sie übergeben diese Aufgabe schon beim nächsten Heft an Uwe Lensch. Die Verbindung zu und die Zusammenarbeit mit den Gruppen der Erwachsenen bleibt stets deutlich spürbar. – Als erste in Schleswig-Holstein gegründete Kindergruppe wird die "Senfkorn" genannt, die am 2. August 1892 in Flensburg ihre Tätigkeit aufnahm. Aus der Zeit von 1947 bis 1960 sind zwölf Jung- und zehn Kinderscharen bekannt. – Die bis auf eine Ausnahme in Umdruckverfahren hergestellten Seiten des "Monatsspiegels" sind fast immer noch recht gut zu entziffern. Die Zeitschrift erschien stets im DIN A4-Format. (ossi)
 
>> Hier geht es weiter zum "Monatsspiegel"-Archiv (Stand: 8.12.2023).

 

 
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Zeitschriften und Aktivitäten der Guttempler-Jugend

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